Also ich finde Familie toll, ganz bestimmt! Und im Prinzip mag ich alle meine sechs Geschwister, aber...mehr als einmal im Jahr muß ich mir das nicht geben.

Den kollektiven Friedhofsbesuch hab ich geschwänzt, wenn dann gehe ich alleine, halte auch ohne Grab öfter noch stille Zwiesprache mit meiner Mutti und denke doch noch oft an sie, und weiß, dass sie die Letzte wäre, die sagen würde dass ich unbedingt an ihr Grab kommen muß...und meine Tränen fließen leichter, wenn ich alleine bin.
War aber pünktlich zum Grillen bei meinem jüngsten Bruder, wobei der Keilriemen meines derzeitigen fahrbaren Untersatzes äußerst unangenehm quietschende Geräusche von sich gab, die meinem Bruder sei Dank wieder behoben sind...
Begrüßung der zwei Schwestern und drei Brüder, Schwager und Schwägerinnen und den Nichten und Neffen...das dauerte alleine schon eine Weile. Hatte mich länger nicht mehr gemeldet, meine neuen Telefonnummern nicht gemeldet (mittlerweile alles nachgeholt), das Event des Jahres (meine Nichte heiratet) besprochen, Spiele für die Feier besprochen und vom Schulabschluß berichtet. Erzählt, dass mein Schatz und ich auf der Suche nach einem Haus sind, mein Mobil gegen den Mercy getauscht wird, weil er sich ein neues kauft und er sicher gehen will, dass ich einen vernünftigen und verläßlichen fahrbaren Untersatz habe..
Dann Essen, nein, kein Alkohol, ich fahre wieder...Kindheitserinnerungen, viel Lachen, aber doch keine verklärte Sicht sondern auch die dunklen Punkte angesprochen. Das strafende Schweigen der Mutter, die Wutausbrüche des Vaters und die Erkenntnis, dass ich auf seinen Wunsch zurück ins Nest mußte, meine älteste Schwester und mein Schwager wollten mich gerne behalten.
Dann irgendwann spontan zwischendurch der Familienchor schmettert aus voller Brust die Titelmelodie von Flipper...und ja, wir sind eine seltsame Bande (den Begriff meiner Schwester "kaputt" empfinde ich dann doch als zu hart)
Später hatten sie mich dann weich geklopft, ich rufe daheim an, melde mich ab, und trinke ein Gläschen Sekt mit der Bande...
Das Zimmer leert sich ab 12 merklich, bis nur noch meine Schwester Nr.3 mit Mann und Kleiner Bruder mit Frau und ich übrig sind...
Ab da wurde es ernst...tiefschürfende Gespräche...über Tod, Glaube, Sterben und Krankheit und als ich mich dann als Agnostikerin geoutet habe ging es so richtig rund...meine Schwester ist aktives Gemeindemitglied und Leiterin einer kirchlichen Kita...das ging hoch her und ich ließ den zweiten Sekt unberührt und schwenkte auf Aqua minerale um...
Hab dann im letzten Akt versucht meinem Bruder beizustehen, der versuchte meiner pädagogisch verbildet eloquenten Schwester zu erklären, wie Kinder in unserem Bildungssystem auf der strecke bleiben und deren natürliche Neugier und Wißbegierigkeit nach und nach erstickt werden...
Um 3 Uhr Nachts hatte ich dann genug, hab mich verabschiedet, ins Auto gesetzt und bin heim gefahren.

Weil...das Frühstück wäre mir dann doch zu anstrengend geworden...merke: Familie ist was feines, so lange man es nicht über strapaziert!

Eins vorweg, die Schulentlassung war schon okay, nur...

Wieso beschließen wir Eltern mit Mehrheit, dass an dem Abend KEIN harter Alkohol ausgeschenkt werden soll, wenn manche ihren 14-17 Jährigen Kids dann doch Longdrinks mit reichlich Umdrehungen genehmigen?

Und wieso verdrücken sich einige Eltern um halb 11 und überlassen ihre Sprößlinge dann ihrem Schicksal?

Und nein, meine Freundin und ich haben NICHT interveniert, dafür war die Mehrheit der Eltern doch auf beiden Ohren taub, so dass die Überlegung, ob die (notwendige) Diskussion Früchte tragen würde doch relativ schnell abgehakt, weil...zwecklos...

Nur werde ich im nächsten Jahr, wenn der Kleine seine Mittlere Reife bekommt, mehr Druck auf dem Elternabend davor machen und die randvollen Tabletts mit rotem Longdrinks aufs Tapet bringen.

Und nachdem ich meinen Kurzen mit einem dieser Gläser gesichtet habe, gabs die gelbe Karte für ihn und er hat danach die Finger von dem Zeug gelassen.

Und mir gehts heute gar nicht gut, obwohl es weder Schlafmangel noch übermäßigen Alkoholkonsum zu melden gibt...und beim Gedanken an das Geschwistertreffen heute Abend wird mir ganz flau im Magen...nein, nicht wegen den Getränken, sondern weil mein Kreislauf heute verrückt spielt.

Na ja, werde mich doch wohl oder übel aufraffen aber auf jeden fall bin ich heute Abend wieder daheim...also alkoholfrei und gesettled, wie es sich für eine fast haneu (halb neunzig) gehört...

Mein Sohn hat übermorgen Schulentlaßfeier...fast 16 ist er jetzt, mein Kleiner, mein Baby, mein Süßer...(okay, er überragt mich um einen Kopf, aber egal)

Damit geht Kind Nummer3 mit großen Schritten in Richtung Zukunft, eine Weile wird er mich noch brauchen, aber dann?

Habe bei Frau Rabe gerade tröstende Worte für Schreikinder und gestreßte Eltern und ein erkleckliches Maß an Erfahrung hinterlassen und gebe zu...ja, manchmal möchte ich die Zeit gerne zurück drehen, hätte gerne meine Babys zurück, weil es zwar nicht leicht war, aber dennoch schön mit ihnen (sogar mit Tochterkind, die mich mit ihrem Gebrüll oft an den rande des Wahnsinns gebracht hat)...

Aber im Großen und Ganzen? Genieße ich das Hier und Jetzt, den Raum, der wieder frei geworden ist. Meine wieder gewonnene Selbstständigkeit, die Möglichkeit mit Vollzeitarbeit unabhängig zu leben, meine Wochenenden, die so viel Platz für Familie, aber auch meinen Schatz lassen...

Und damit kann ich mich zurück lehnen und da sein für das, was meine Kids noch von mir brauchen, aber nicht klammern und sie künstlich kleinhalten...

Und dieser Tag wird nicht der letzte Meilenstein sein, nächstes Jahr gibts die mittlere Reife, in ein paar Tagen hat Tochterkind Gesellinnenprüfung, der Große geht ins dritte Semester...

Life goes on and I grow old...und versuche wieder einmal dem Ganzen postiv gestimmt entgegen zu treten...was anderes bleibt mir ja auch nicht über...

Fühle mich gerade wie Aschenputtel, die ihren Prinzen gefunden hat...hab eine unheimlich süße Grußkarte von meinem Schatz bekommen und mein Herz schlägt wie verrückt und in meinem Bauch hat sich zum rumorenden Kartoffelsalat eine Horde Schmetterlinge gesellt...

Wolke 7...und ich könnte zur Abwechslung mal vor Glück weinen...

Und jetzt gehe ich mit diesem rosa Zuckerwattengefühl schlafen, wenn dass keine schönen Träume gibt, fresse ich ´nen Besen...

Und ja, es ist traumhaft...kann mich mal jemand kneifen?

Wer spielt mit?

kann manchmal so einfach sein...zwei Tage, zwei verliebte Menschen, zwei Söhne, die sich mit Mutter und Freund freuen, harmonisch von der Ankunft bis zum Ende...

Söhne, die sich taktvoll zurück ziehen, Raum schaffen für das Paar, aber eben auch gemeinsam frühstücken ( Mama, dass könnten wir wieder öfter machen, mindestens einen Tag vom Wochenende), miteinander ins Museumsdorf Veenpark Compascuum NL fahren, bei wirklich schönem Wetter entdecken, gemeinsam anschauen, aber auch Kindheit wieder entdecken, "guck mal in so einem Kinderwagen hab ich gelegen, da gibt`s auch noch ein Bild von..." er oder "Torf ringen war im Sommer bei uns Pflicht, sonst hatten wir im Winter nix zum Heizen und wie ich mich immer mit eurem Opa gekabbelt habe, weil ich ihn als "Sklaventreiber" beschimpft habe, Reden gegen Kinderarbeit.....und heute ist eine der schönsten Erinnerungen, dass wir im Morr saßen, gevespert haben, die Sonne auf uns Sonnenverbrannten schien und die Frösche quakten"...
Der Abend für uns allein....
Eine unvergeßliche Nacht, genießen, wie es ist zu zweit zu sein, reden, lachen, schweigen und friedlich in deinen Armen einschlafen...

Und nun bist du wieder fort und ich sitze hier voll bis in die Haarspitzen mit schönen Bildern, die ich breitgrinsend leise lächelnd vor meinem inneren Auge Revue passieren lasse...

Und mich in deinen Augen spiegeln...wow...

Glück ist......bei dir zu sein, real oder auch in Gedanken...

Bei Moggadodde gefunden und nach einigen unzufriedenen Anläufen, deren Ergebnis ich doch lieber verschweigen möchte, jetzt endlich...aber in dem Versuch waren gottlob nicht so viele Fragen nach den Flaggen der einzelnen Länder...irgendwie hab ich gerade da null Ahnung...

Der erste Schock ist vorbei, auch wenn ich immer noch ein flaues Gefühl im Magen habe, so hat sich das Ganze doch mehr oder weniger gesetzt...

Mit den Kids die Optimistische zu geben ist nicht leicht, aber sie sollen sich nicht unnötig sorgen, es reicht schon, wenn ich meinen Kopf zerbreche...

Mit Freunden ist die Reaktion komplett unterschiedlich von "ich will davon nix wissen" bis hin zu Mitgefühl und Verständnis reicht die Palette...und zeigt nur zu deutlich, wem wirklich was an mir liegt...

Mein Schatz ist einfach hinreißend, immer wieder hört er sich meine Bedenken an und glättet die Wogen und bildet den Ruhepunkt in meinem Leben, der mir so lange gefehlt hat. mein Ankerplatz, mein Windschutz, meine Zuflucht...und ja, gerade als ich nicht mehr daran geglaubt habe, hat mich die Liebe erwischt...

Und so beschäftige ich mich mal mehr und mal weniger mit der Tatsache, dass ich im Herbst einen Eingriff werde machen lassen, nutze die Feiertagsruhe, um zu überlegen, wie und wo ich mich unters Messer lege, spiele in Gedanken durch, wie ich es gerne hätte, mit Teilnarkose und möglichst kurzem Aufenthalt.

Der Entschluß reift und die Vernunft gewinnt Oberhand, nach langen Gesprächen mit dem Herzenshüter weiß ich, dass meine Attraktivität nicht darunter leiden wird, es für ihn keinen Unterschied macht ob ich jetzt mit oder ohne Kinderzimmer lebe, solange ich lebe...aber so ist das wohl in so einer Situation, völlig irrational schlagen die Emotionen zu und wollen mit geduldigen Gesprächen und rationalen Argumenten beiseite geräumt werden.

Und so wünsche ich allen, die sich hier vorbei lesen, frohe Pfingsten, genießt den Sonnenschein ebenso wie ich und denkt stets daran, dass es immer wieder was gutes im Leben gibt...und oft genau dann, wenn man/frau am wenigsten damit rechnet...

Und für meinen Herzenshüter...ich liebe dich dafür, dass du so bist, wie du bist und kann es kaum erwarten dich wieder zu sehen...

oder Mixed Pickles im Kopf?...

Hab mich vor 14 Tagen endlich dazu durch gerungen meine Ärztin aufzusuchen, die mich schon 20 Jahre lang durch Schwangerschaften, Sterilisation und den danach einmal im Jahr Checkups durchs Leben begleitet...2 oder 3 Jahre (zu meiner eigenen Schande kann ich das nicht genau sagen) habe ich alles schleifen lassen, kein Checkup beim Hausarzt, keine Kontrolle beim Zahnarzt und erst recht null Krebsvorsorge...

Seit ein paar Monaten (eigentlich seit Ende letzten Jahres) war mir schon klar, dass da "was" nicht in Ordnung ist...
Nein, es ist kein Krebs..."nur" die Vorstufe, die sich dazu entwickeln könnte. Nur ist gut....dieses nur und noch kein Grund zur Sorge kämpfen seitdem in meinen Mixed Pickles gegen den Krebsbegriff und diese miesen schwarzen Bilder, die damit assoziiert werden...

Rational ist mir klar, dass die Absprache mit der Kontrolle im August und dann weitere Maßnahmen zu ergreifen sher vernünftig, emotional kämpfe ich mit dem Gefühl, dass da was wächst, was da nicht hingehört und der Angst, mit Tränen, Verzweiflung, Wut und Trauer, weil ich für mich schon beschlossen habe, mir die Gebärmutter entfernen zu lassen wenn der Befund unverändert bleibt, darum, dass ein Lebensabschnitt beendet ist.

Mit Bachblüten versuche ich jetzt meine Stimmungsschwankungen und mein Immunsystem zu stärken und wieder ins Lot zu bringen...

Und doch kreisen die Gedanken ständig in meinem Kopf...aber es gibt genügend Gründe, das Leben nicht mit Zweifeln und Hadern zu verbringen, sondern sich dem Ganzen zu stellen und meine Lebensfreude wieder anzufachen...meine Kinder und den Mann, den ich über alles liebe, der mir jetzt mit Worten und Taten zur Seite steht...und für den sich jeder Kampf lohnt...und nicht zuletzt auch mir zuliebe, weil ich zu neugierig darauf bin, was noch so alles kommt...

Also werde ich den Platz hier wieder beleben, als Gedankensortierstelle nutzen, mich emotional und rational mit dem was vor mir liegt auseinander setzen.

Also dann auf in den Kampf...