Wizard Animation

Sonntag, 21. Juni 2009

Family affairs

Also ich finde Familie toll, ganz bestimmt! Und im Prinzip mag ich alle meine sechs Geschwister, aber...mehr als einmal im Jahr muß ich mir das nicht geben.

Den kollektiven Friedhofsbesuch hab ich geschwänzt, wenn dann gehe ich alleine, halte auch ohne Grab öfter noch stille Zwiesprache mit meiner Mutti und denke doch noch oft an sie, und weiß, dass sie die Letzte wäre, die sagen würde dass ich unbedingt an ihr Grab kommen muß...und meine Tränen fließen leichter, wenn ich alleine bin.
War aber pünktlich zum Grillen bei meinem jüngsten Bruder, wobei der Keilriemen meines derzeitigen fahrbaren Untersatzes äußerst unangenehm quietschende Geräusche von sich gab, die meinem Bruder sei Dank wieder behoben sind...
Begrüßung der zwei Schwestern und drei Brüder, Schwager und Schwägerinnen und den Nichten und Neffen...das dauerte alleine schon eine Weile. Hatte mich länger nicht mehr gemeldet, meine neuen Telefonnummern nicht gemeldet (mittlerweile alles nachgeholt), das Event des Jahres (meine Nichte heiratet) besprochen, Spiele für die Feier besprochen und vom Schulabschluß berichtet. Erzählt, dass mein Schatz und ich auf der Suche nach einem Haus sind, mein Mobil gegen den Mercy getauscht wird, weil er sich ein neues kauft und er sicher gehen will, dass ich einen vernünftigen und verläßlichen fahrbaren Untersatz habe..
Dann Essen, nein, kein Alkohol, ich fahre wieder...Kindheitserinnerungen, viel Lachen, aber doch keine verklärte Sicht sondern auch die dunklen Punkte angesprochen. Das strafende Schweigen der Mutter, die Wutausbrüche des Vaters und die Erkenntnis, dass ich auf seinen Wunsch zurück ins Nest mußte, meine älteste Schwester und mein Schwager wollten mich gerne behalten.
Dann irgendwann spontan zwischendurch der Familienchor schmettert aus voller Brust die Titelmelodie von Flipper...und ja, wir sind eine seltsame Bande (den Begriff meiner Schwester "kaputt" empfinde ich dann doch als zu hart)
Später hatten sie mich dann weich geklopft, ich rufe daheim an, melde mich ab, und trinke ein Gläschen Sekt mit der Bande...
Das Zimmer leert sich ab 12 merklich, bis nur noch meine Schwester Nr.3 mit Mann und Kleiner Bruder mit Frau und ich übrig sind...
Ab da wurde es ernst...tiefschürfende Gespräche...über Tod, Glaube, Sterben und Krankheit und als ich mich dann als Agnostikerin geoutet habe ging es so richtig rund...meine Schwester ist aktives Gemeindemitglied und Leiterin einer kirchlichen Kita...das ging hoch her und ich ließ den zweiten Sekt unberührt und schwenkte auf Aqua minerale um...
Hab dann im letzten Akt versucht meinem Bruder beizustehen, der versuchte meiner pädagogisch verbildet eloquenten Schwester zu erklären, wie Kinder in unserem Bildungssystem auf der strecke bleiben und deren natürliche Neugier und Wißbegierigkeit nach und nach erstickt werden...
Um 3 Uhr Nachts hatte ich dann genug, hab mich verabschiedet, ins Auto gesetzt und bin heim gefahren.

Weil...das Frühstück wäre mir dann doch zu anstrengend geworden...merke: Familie ist was feines, so lange man es nicht über strapaziert!

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